Kuriose Gesetze Japan: Was dort legal ist, aber anderswo verboten wäre

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In diesem Artikel erfährst du interessante Fakten zum Thema Kuriose Gesetze in Japan. Viele von uns haben ein Bild von einem Land mit extrem strikten Regeln, besonders wenn es um Themen wie den Drogenkonsum geht. Aber was, wenn die Realität eine ganz andere ist? Es gibt tatsächlich verblüffende Regelungen, die in Japan völlig legal sind, in deinem Heimatland aber für großes Kopfschütteln sorgen würden. Lies weiter, um zu erfahren, welche Gesetzeslagen dort existieren, die du so nicht erwartet hättest.

1. Kuriose Gesetze Japan: Schutzalter und Verwandtenheirat

Eines der am kontroversesten diskutierten Gesetze Japans ist das Schutzalter. Mit 13 Jahren ist es eines der niedrigsten der Welt. Das bezieht sich auf das Mindestalter, ab dem eine Person als fähig gilt, sexuellen Handlungen zuzustimmen. Was viele nicht wissen: Dieser Passus ist bereits seit 1907 Teil des japanischen Strafgesetzbuchs. Seit über 100 Jahren gab es hier keine grundsätzliche Änderung. Zwar gibt es Grauzonen und Spezifikationen für bestimmte Fälle, aber das nationale Schutzalter in Japan liegt nach wie vor bei 13.

Ein Gesetz mit langer Tradition

Die Tatsache, dass dieses Gesetz seit so langer Zeit unverändert ist, zeigt eine tiefe Verwurzelung in der japanischen Rechtstradition. Während die meisten westlichen Länder ihr Schutzalter in den letzten Jahrzehnten angepasst haben, bleibt Japan in dieser Hinsicht ein bemerkenswerter Ausreißer. Kritiker argumentieren, dass das Gesetz nicht den heutigen internationalen Standards für den Schutz von Kindern entspricht. Befürworter hingegen verweisen oft auf kulturelle und historische Unterschiede, die die japanische Rechtsauffassung prägen. Sie betonen, dass es in Japan strenge Gesetze gegen Verführung und sexuelle Ausbeutung gibt, die oft in Verbindung mit diesem Gesetz stehen. Unabhängig von der laufenden Debatte bleibt es eine der auffälligsten rechtlichen Kuriositäten Japans und eine, die oft für Verwirrung bei internationalen Besuchern sorgt.

Ein etwas leichteres, aber ebenso kurioses Thema ist die Ehe zwischen Cousins ersten Grades. In Japan ist dies nicht nur legal, sondern hat auch eine lange Tradition. Während in vielen Ländern oder US-Bundesstaaten die Ehe zwischen Verwandten ersten Grades gesetzlich verboten oder zumindest stark eingeschränkt ist, ist sie in Japan, wie auch in anderen Teilen der Welt, völlig erlaubt. Dieses Gesetz geht auf Japans Meiji-Zeit zurück, als es im Jahr 1898 verabschiedet wurde. Damals war es eine Methode, um den Familienbesitz und das Vermögen innerhalb der Familie zu halten und zu verhindern, dass es an außenstehende Personen fällt. Diese Praxis der Verwandtenheirat hat in Japan sogar einen eigenen Begriff: Itokokon.

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2. Verleumdung: Die Wahrheit als Straftat

Dies ist ein besonders faszinierendes Gesetz, das die Rechtsprechung in Japan stark von der in vielen westlichen Ländern unterscheidet. In Japan kannst du wegen Verleumdung verklagt werden, wenn du jemandes Ehre oder öffentliches Ansehen schädigst – selbst wenn deine Aussagen absolut der Wahrheit entsprechen. Diese kuriosen Gesetze Japans schützen die Ehre von Einzelpersonen und sogar von Unternehmen vor böswilligen Absichten.

Kriterien für Verleumdung nach japanischem Recht

Es gibt drei Hauptkriterien, die für Verleumdung entscheidend sind:

  • Öffentliche Darstellung: Die Aussage muss öffentlich verbreitet werden, sei es in einer Zeitschrift, im Internet oder einfach gegenüber Dritten.
  • Schädigung der Ehre: Die Aussage muss geeignet sein, das Ansehen der Person in der Öffentlichkeit zu schädigen.
  • Wahrheitsgehalt ist irrelevant: Im Gegensatz zu vielen anderen Rechtssystemen ist die Tatsache, dass die Aussage wahr ist, keine gültige Verteidigung.

Ein bekanntes Beispiel verdeutlicht dies: Wenn du öffentlich machst, dass dein verheirateter Chef eine Affäre hat, obwohl dies der Wahrheit entspricht, kann dies in Japan als Verleumdung gelten. Es gibt Ausnahmen, wie zum Beispiel, wenn die Informationen von öffentlichem Interesse sind oder wenn es sich um einen Whistleblower handelt, der Unternehmensbetrug aufdeckt. Aber selbst dann gibt es Grauzonen, die das Gesetz kompliziert machen.

Reale Fälle, die das verdeutlichen

Im Jahr 2018 wurde eine Person, die eine Affäre hatte, von einem Dritten auf Social Media bloßgestellt. Obwohl die Affäre stattfand, verklagte die betroffene Person den Dritten wegen Verleumdung. Das Gericht gab dem Kläger recht und sprach ihm 100.000 Yen (etwa 820 US-Dollar) zu. In einem anderen, noch extremeren Fall, erhielt ein Kläger 4,4 Millionen Yen (ca. 36.000 US-Dollar) Schadensersatz, obwohl der Bericht einer Zeitschrift, der über einen Vorfall berichtete, der tatsächlich passiert war, anonym war. Das Gericht entschied, dass der Kläger aufgrund der Umstände identifizierbar war. Das zeigt, wie ernst das japanische Recht den Schutz des persönlichen Ansehens nimmt, selbst wenn dies die Freiheit der Meinungsäußerung einschränkt.

3. Ein weiteres kurioses Gesetz: Walfang und Meerestiere

Ein sensibles und oft kontrovers diskutiertes Thema ist die Jagd auf Wale und Delfine sowie der Verzehr von Robben und Seelöwen. In Japan ist dies völlig legal. Obwohl nur ein kleiner Teil der japanischen Bevölkerung diese Tiere regelmäßig isst, sind sie immer noch leicht in einigen Fachgeschäften und Restaurants zu finden. Auch der Verzehr von Haifischflossen ist legal, obwohl es sich dabei um eine teure Delikatesse handelt, die selten gegessen wird.

Japans Haltung im globalen Kontext

Der Walfang in Japan ist eng mit der nationalen Identität und dem Wunsch nach Souveränität verbunden. Joji Morishita, der Japans Austritt aus der Internationalen Walfangkommission verhandelte, erklärte die Haltung des Landes so: Es gehe nicht um Wissenschaft oder Kultur, sondern darum, ob Japan einfach Walfleisch essen darf. Unabhängig davon, ob man die Praxis befürwortet oder nicht, ist die einfache Tatsache, dass der Verzehr dieser Tiere in Japan legal ist, eine der größten Kuriositäten aus internationaler Sicht.

4. Ein kurioses Rauchergesetz: Zigaretten und Automaten

Obwohl Japan sich langsam den internationalen Standards anpasst, was den Schutz vor den Gefahren von Zigaretten betrifft, gibt es immer noch einige Dinge, die in Japan erlaubt sind, die in vielen anderen Teilen der Welt undenkbar wären.

Rauchen in Restaurants und Bars

In Japan kannst du Zigaretten immer noch an Automaten kaufen, vorausgesetzt, du hast eine Taspo-ID-Karte, die dein Alter bestätigt. Obwohl das Rauchen in den meisten Innenräumen seit 2020 verboten ist, gibt es immer noch Ausnahmen. Du kannst in vielen Hotelzimmern, Zigarrenbars und sogar in einigen kleinen Restaurants und Bars rauchen, die vor April 2020 eröffnet wurden. Auch wenn das Land auf dem Weg zu strengeren Gesetzen ist, zeigen diese Ausnahmen, wie tief das Rauchen in der japanischen Kultur verwurzelt ist.

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